Work and Travel: 8 Tipps, wie man das meiste aus seinem Auslandsjahr herausholt

Work and Travel Tipps
[dropcap]N[/dropcap]icht jeder möchte das Work and Travel Jahr damit verbringen von einem Hostel zum anderen zu tingeln und mit anderen Deutschen Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Die Begriffe Work and Travel, Gap Year oder Sabbatical sind mit vielen Klischees behaftet. Doch nicht jeder ist auf der endlosen Suche nach sich selbst oder möchte einem Burnout entfliehen. Manch einer klagt vielleicht sogar über Langeweile während seinem Auslandsaufenthalt. Eine Auszeit kann man wunderbar dazu nutzen, um neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Doch die wenigsten, die sich auf ein Work and Travel Jahr begeben, nutzen dieses völlig aus. Viel zu schnell verblasst dann die Erinnerung an die Zeit im Ausland und am Ende des Auslandsjahres befindet man sich da wo man vorher schon war und fragt sich: Wie geht es jetzt weiter?

Auslandskarriere hat deshalb eine Liste mit 10 Tipps aufgestellt, wie man mit etwas Planung das meiste aus seinem Auslandsjahr herausholen kann:

1. Neue Qualifikationen erlernen & nebenbei eine neue Ausbildung erlangen

Egal ob Sie erst gerade mit dem Abitur oder der Matura fertig geworden sind oder sich eine Auszeit während Ihrem Job gönnen, neue Qualifikationen können Sie nicht nur beruflich sondern auch persönlich weiter bringen. Informieren Sie sich deshalb, ob es Seminare oder Kurse in Ihrem Zielland gibt, die Sie interessant finden. Gerade wenn Sie sich beruflich an einer Kreuzung befinden oder gerade nach Ihrem Schulabschluss nicht wissen, was Sie beruflich machen möchten, kann eine neu erlernte Qualifikation Ihnen mehr Aufschluss darüber geben, wie es weiter gehen soll.

Wer nicht plant die ganze Zeit an einem Ort zu bleiben oder tatsächlich im Nirgendwo gelandet ist, wo es keinerlei Möglichkeit gibt neue Qualifikationen zu erlangen, sollte sich online umschauen. Ausbildungen müssen nicht immer drei Jahre dauern. Das Berliner Startup Careerfoundry bietet zum Beispiel Online-Ausbildungen für Web Developer, UX Designer, UI Designer oder iOS Developer an. Die Kurse sind so designed, dass man diese vollzeit innerhalb von drei Monaten und teilzeit innerhalb von sechs Monaten absolvieren kann. Gerade bei Tech-Berufen ist es wichtig auf dem neuesten Stand zu sein und sogar Studiengänge haben teilweise Schwierigkeiten die neuesten Entwicklungen in den Lehrplan umzuwandeln. Weitere Ideen für Jobs mit kurzer Ausbildungsdauer finden Sie hier.

2. Neue Wege einschlagen

Sie sind Finanzwirt oder haben vor BWL zu studieren, aber eigentlich schlägt Ihr Herz für was ganz anderes? Ein Auslandsjahr kann dazu genutzt werden, um ungezwungen in andere Bereiche hinein zu schnuppern. Dies kann man ganz traditionell in Form von einem Praktikum machen oder Sie suchen sich einen Mentor in dem Bereich und fragen an, ob dieser bereit ist Sie hinter die Kulissen blicken zu lassen, wenn Sie im Gegenzug sich dazu verpflichten auszuhelfen.

3. Influencer & Experte auf einem Gebiet werden

Wie wird man eigentlich Experte? In dem man jahrelange Erfahrung auf einem Gebiet aufweisen kann? Wenn Sie sich brennend für eine Sache interessieren, es aber unmöglich erscheint in dieser Branche einen Job zu bekommen, dann werden Sie doch einfach selbst zum Influencer. Nutzen Sie Ihr Auslandsjahr dazu, um Ihr Wissen auf einem Gebiet zu erweitern. Damit das erlangte Wissen nicht wieder ganz schnell verfliegt, können Sie ebenfalls einen Blog starten oder aber auch eine Facebook der Twitter Seite zum Thema erstellen und sich somit mit einflussreichen Leuten aus der Branche vernetzen.

4. Selbstständig machen oder Freelancer werden

Es muss ja nicht immer Fruit Picking und Hotelarbeit sein. Wer seine Fähigkeiten digital einsetzen kann, der kann sich während seinem Auslandsjahr einen Namen als Freelancer machen. Somit sammeln Sie wertvolle Berufserfahrung und können sich Ihre Kunden auch noch aussuchen. Wer auch nach dem Auslandsjahr vor hat unabhängig und digital sein Geld zu verdienen, der kann die Auszeit dazu nutzen sich auszuprobieren. Mehr Infos zu Jobs, die man weltweit und überall machen kann, finden Sie hier.

5. Netzwerk erweitern

Dieser Punkt wird von den meisten Reisenden leider unterschätzt. Kontakte knüpfen kann vor allem im Ausland zur Herausforderung werden, aber gerade wenn man auf sich alleine gestellt ist, braucht man ein Netzwerk auf das man sich verlassen kann. Nutzen Sie Konferenzen, Messen und Workshops, um Ihr berufliches Netzwerk zu erweitern und Organisationen wie Meetup oder Internations, um Freunde im Ausland zu finden. Bevor es mit dem Auslandsjahr losgeht, sollten Sie zudem Ihr Xing und LinkedIn Profil auf den neuesten Stand bringen.

6. Buch schreiben

Ein Auslandsjahr bietet sich geradezu dafür an seine langgehegte Buchidee in die Realität umzuwandeln. Elizabeth Gilbert hat Ihr Sabbatical auch dazu genutzt um Eat Pray Love zu schreiben. Neues zu sehen und zu entdecken kann einen gerade dazu beflügeln sehr kreativ zu sein. Damit die Buchidee nicht platzt, sollte man vorab schon die Gliederung des Buches vorbereiten, dann kann man Kapitel für Kapitel abarbeiten und sitzt vor keinem weißen Blatt ohne zu wissen, was man eigentlich schreiben soll. Ein Ratgeber, wie man überhaupt ein Buch schreibt kann ebenfalls hilfreich sein, damit man etwas Struktur bekommt, wie man den an die Sache rangehen sollte. Auch wenn Sie nach dem Auslandsjahr noch kein perfektes Buch präsentieren können, so kann die Zeit doch genutzt werden, um den ersten Entwurf zu erstellen.

7. Fit werden

Wer endlich aus dem Schul- oder Arbeitstrott herauskommt ist meistens erschöpft und ausgepowert. Ein Auslandsjahr kann dazu genutzt werden, um sich körperlich zu erholen und fit zu werden. Auch wenn man im Ausland gerne neues ausprobieren möchte, sollte man nicht über die Stränge schlagen, wenn es ums Thema Essen geht, denn sonst bekommt man schnell die Rechnung dafür. Ungesunde Ernährung macht sich nicht nur körperlich bemerkbar, sondern auch mental. Wer vorhat abzunehmen und körperlich fitter zu werden, kann dies natürlich problemlos im Ausland tun. Spazierengehen kann man überall und auch sonst sollte man keine Probleme haben ein Yoga- oder Fitnessstudio zu finden.

8. Sprache lernen – aber richtig

Viele Leute glauben ja, dass man die Sprache des Landes automatisch lernt, wenn man ein paar Monate dort verbringt. Dies ist allerdings nicht immer der Fall. Gerade ohne oder mit nur wenigen Vorkenntnissen der Sprache schlägt man sich zu Anfang nur mit Händen und Füßen durch. Die typischen Work and Travel Jobs wie Fruit Picking, Kellnern oder Putzen sind zudem nicht gerade dazu geeignet, um eine neue Sprache zu lernen. Wer tatsächlich daran interessiert ist eine Sprache perfekt nach seinem Auslandsaufenthalt zu können, sollte nicht unvorbereitet seine Reise starten. Binden Sie die Sprache bereits vor Ihrem Auslandsjahr in Ihren Alltag ein indem Sie alle Ihre fünf Sinne verwenden oder lernen Sie direkt mit einem Sprachlehrer aus der Region.

Marlene Schimanski ist die Gründerin und Chefredakteurin von Auslandskarriere. Sie lebte bereits in fünf verschiedenen Ländern (Portugal, Island, Österreich, Irland und Australien) und ist 2013 nach Australien ausgewandert. Sie hat bei PwC und KPMG im Global Mobility gearbeitet, bevor sie sich als Englisch-Übersetzerin und Karrierecoach selbstständig machte. Sie hat einen Masterabschluss in International Business Administration.