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Praktikum in Spanien

[dropcap]I[/dropcap]m sonnenverwöhnten Spanien kann man nicht nur Urlaub machen, sondern auch die Karriere voranbringen. Und ist es nicht verlockend, tagsüber Einblick in den spanischen Arbeitsalltag zu bekommen und den Tag abends bei Tapas und Rioja ausklingen zu lassen? Vor allem in Tourismus und Hotellerie werden zur Hauptsaison immer deutschsprachige Praktikanten gesucht. Wer seine Erfahrungen in dieser Berufssparte ausbauen möchte, ist in Spanien genau richtig – auch wenn dies harte Arbeit, lange Tage und Verpflichtungen an Abenden und Wochenenden bedeuten kann.

Ein Praktikum in Spanien ist auch für alle von Vorteil, die zum Beispiel zukünftige Berufschancen in südamerikanischen Ländern für sich eröffnen möchten. Denn nach Chinesisch ist Spanisch die meistgesprochene Sprache.

Wie und wo finde ich ein Praktikum in Spanien?

Das Netz ist gespickt mit Online-Agenturen, die dir gegen eine Gebühr ein Praktikum in Spanien vermitteln. Manchmal ist die Höhe der Kosten nicht eindeutig sichtbar, und einige Firmen werben sogar damit, dass die Rekrutierung gratis ist – die Vermittlung jedoch nicht, und dies kann um 500 Euro kosten und erst im Kleingedruckten oder ganz unten im Text zu lesen sein. Nutzer berichten Unterschiedliches, und nicht immer fallen die gemachten Erfahrungen positiv aus.

Es lohnt sich daher, selbst zu recherchieren. Und Auslandskarriere hilft dir dabei. Ohne Gebühr und mit der Möglichkeit, sich direkt zu bewerben. Gibt man als Stichwort “Praktikum” und als Ort “Spanien” ein, erhält man attraktive Jobangebote, die oftmals auch gut vergütet werden.

Viele große Hotelketten wie Marriott und Iberostar oder beispielsweise der Robinson Club haben in Spanien Standorte und eignen sich ebenfalls hervorragend, um in den Bereichen Gastronomie, Entertainment, Sport oder Tourismus Erfahrungen zu sammeln.

Wie finde ich ein bezahltes Praktikum in Spanien?

Spanien litt leider besonders stark an der Wirtschaftskrise und hatte demnach in der Vergangenheit mit Jugendarbeitslosigkeit zu kämpfen. Mittlerweile hat sich das Land aber erholt. Das Gehalt für ein Praktikum ist abhängig von deiner Erfahrung, der Praktikumsdauer und den Anforderungen im Praktikum selbst. Steht bei dir zum Beispiel das Spanisch-Lernen im Vordergrund, kann sich auch ein unbezahltes Praktikum lohnen. Bei längeren Praktika, die mehr als sechs Monate dauern, sollte man auf eine Vergütung achten, die die Miete und Verpflegung deckt.

Je nach Firma werden Vollzeit-Praktika in Spanien im Durchschnitt mit 400 bis 1000 Euro im Monat bezahlt.

Voraussetzungen für ein Auslandspraktikum in Spanien

Spanisch zu sprechen und zu verstehen ist bei allen Praktika vorteilhaft. Es empfiehlt sich, vor Beginn zumindest einen Sprachkurs zu belegen. Bei längeren Praktika in großen Firmen werden mittlere Spanischkenntnisse vorausgesetzt, sowie zum Teil auch gute bis sehr gute Englischkenntnisse. Oft muss man für ein vergütetes Langzeitpraktikum an einer Universität oder Business School eingeschrieben sein und nachweisen, eine gewisse Anzahl von Kursen bereits erfolgreich absolviert zu haben.

Betriebe in Spanien legen großen Wert auf Etikette und eine entsprechende Kleiderordnung, darauf sollte man unbedingt achten. Erkundige dich vorher, wie diese in deiner Firma lautet.

Praktikum in Spanien: Kosten

 Die Lebenshaltungskosten in Spanien sind leicht günstiger als in Deutschland. Madrid und Barcelona jedoch gehören zu den teuersten Städten der Welt. Außerhalb dieser beiden Zentren lässt es sich preiswerter leben, erst recht in ländlichen Gegenden. Städte mit niedrigen Mietpreisen sind beispielsweise Salamanca, Granada und Santiago de Compostela. Mit diesen Kosten musst du ungefähr rechnen:

  • Flüge für die An- und Abreise: Einen Hin- und Rückflug von Hamburg nach Madrid in der Nebensaison bekommt man für ab 150 Euro (Iberia, LATAM Airlines). Von Frankfurt nach Malaga und zurück hingegen fliegt man Ende April schon für ab 120 Euro.
  • Miete für ein Zimmer: Ein WG-Zimmer in Salamanca bekommst du schon für 150 bis 350 Euro im Monat. In Madrid muss man 350 bis 600 Euro dafür einkalkulieren.
  • Öffentliche Verkehrsmittel pro Monat: Eine Monatskarte für Bus und Metro in Barcelona kostet ungefähr 54 Euro. Eine Bus-Monatskarte für Studenten in Malaga ist für 27 Euro zu haben.

Bewerbung in Spanien: Formelle Unterschiede

Normalerweise besteht eine spanische Bewerbung aus einem Anschreiben (Carta de Candidatura oder Carta de presentación) und einem Lebenslauf (Curriculum Vitae oder Hoja de Vida). Einen Beispiel-Lebenslauf bietet die Webseite der Universidad de Alicante Fundación General an.

Es ist jedoch auch üblich, statt des Lebenslaufs eine Zusammenfassung mit Laufbahnvorstellung zu verfassen. In der Laufbahnvorstellung stellt man dar, in welcher Branche und Unternehmensart man arbeiten möchte. Angaben über die gewünschte Aufgabe und das Maß an Verantwortung sollte man ebenfalls anführen. Normalerweise beginnt man mit der Art der gesuchten Stelle und portraitiert im nachfolgenden Text seine bisherigen beruflichen Stationen.

Referenzen und Zeugnisse werden nur auf Anforderung geschickt. Am besten erkundigst du dich jedoch vorab nach den Konventionen für deine Praktikumsbranche. Frag auch nach, welche Unterlagen gewünscht sind. Sollten Zeugnisse und Referenzen erforderlich sein, schicke Kopien als beglaubigte Übersetzung in Spanisch.

Bei einem Spanien-Praktikum, bei welchem du vorwiegend Englisch sprechen wirst, ist natürlich eine Bewerbung auf Englisch und nicht auf Spanisch einzureichen. Grundsätzlich gilt: Ist die Stellenanzeige auf Englisch, solltest du dich auch auf Englisch bewerben.

Wo wohne ich während meines Praktikums in Spanien?

Wie in anderen Ländern sind die Mieten in den Großstädten generell höher als in kleineren Orten. Die Mietkosten in Barcelona und Madrid sind die höchsten in Spanien.

Für eine erschwingliche Bleibe bieten sich Zimmer in Wohngemeinschaften an. Auf der Seite der Suchbörse piso compartido gibt es ein breites Angebot an Zimmern in ganz Spanien. Bei iRoommates findest Du ebenfalls Angebote an Zimmern in verschiedenen spanischen Städten.

Leben in Spanien während des Praktikums

Die Spanier sind gastfreundlich und legen sehr viel Wert auf soziale Kontakte. Der Familie und den Freunden kommt ein sehr hoher Stellenwert zu. Nach der Arbeit trifft man sich oft noch zum Bier oder Essen in einem Lokal. Solltest du eingeladen werden, dich dazu zu gesellen, nimm die Gelegenheiten an. Das Abendessen findet in Spanien sehr viel später als in Deutschland statt, nämlich zwischen 21 und 23 Uhr. Nachmittags haben einige Geschäfte geschlossen, da Siesta gehalten wird.

Während des Aufenthalts in Spaniens darfst du dir die unzähligen lokalen Fiestas nicht entgehen lassen. Ob eine Tomatenschlacht in Valencia oder ein Stierkampf in Sevilla: Die Fiestas gehören zur spanischen Kultur dazu und haben ihren Ursprung im katholischen Glauben. Sie finden oft an religiösen Feiertagen statt und werden zu Ehrung diverser Schutzpatronen abgehalten.

Wie finde ich Freunde in Spanien?

Da die Spanier ausgesprochen aufgeschlossen sind, solltest du keine Probleme haben, Anschluss zu finden. Schließ dich Unternehmungen innerhalb der Firma an. Solltest du in einer WG unterkommen, unternimm etwas mit deinen Mitbewohnern.

Möglicherweise hast du schon etwas von Intercambios gehört. Ein Intercambio ist ein geselliger Sprachaustausch, bei dem du dein Spanisch vertiefst und dein Gesprächspartner Englisch oder Deutsch von dir lernt. Lingobongo ist eine Webseite, die Intercambio-Posts in Barcelona und Madrid auflistet. Und ist es nicht praktisch, dass du dann gleich mit deinem Gesprächspartner besprechen kannst, was in deiner Firma möglicherweise Fragezeichen bei dir aufgeworfen hat?